Die Weltausstellung von 1992 gab Anlass zu einer tiefgreifenden Veränderung der Stadt. Es wurden großartige Bauten errichtet, wie z.B. der Seefahrtpavillon und der Finnland-Pavillon.
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Die Weltwirtschaftskrise des Jahres 29, deren Folgen in Sevilla noch verheerender waren aufgrund der Verschuldung infolge der Iberoamerika-Ausstellung, führten zu einem jähen Ende des regionalistischen Baustils, für den es des Einsatzes teurer Fachleute bedurfte. Gleichzeitig kam eine moderne Bewegung auf. Vorläufer des Rationalismus in Sevilla war Gabriel Lupiáñez mit seinem Mercado de la Puerta de la Carne und dem Cuartel de Eritaña aus dem Jahre 1929. Josep Lluis Sert, ein Schüler von Le Corbusier, errichtete 1930 die Casa Duclós im Stadtviertel Nervión. Des Weiteren sind die Casa Candau von Antonio Delgado Roig und Juan Talavera (1935) bzw. das Haus in der Straße Rodríguez Jurado 6 (1936) von José Galnares zu erwähnen. In der Straße Imagen wurden in den 50er Jahren nach der Stadterweiterung Gebäude im internationalen Stil errichtet – eine wahre Oase in der damaligen Zeit. |
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In den 60er Jahren wurden neue Stadtteile gegründet, um Wohnraum für die wachsende Bevölkerung zu schaffen. Infolge dessen wurden zahlreiche Hochhaussiedlungen errichtet, die sich kaum voneinander unterschieden. Trotz allem hat es auch einige hervorragende Lösungen gegeben, wie das von Luis Recansens geplante Viertel Diez Mandamentos (1958-1964). Die Weltausstellung von 1992 gab Anlass zu einer tiefgreifenden Veränderung der Stadt: es wurden Umgehungsstraßen gebaut, der Bahnhof Santa Justa für den Hochgeschwindigkeitszug AVE errichtet (ein Werk von Antonio Cruz Villalón und Antonio Ortiz), der Flughafen nach einem Projekt von Rafael Moneo ausgebaut und sechs neue Brücken über den Guadalquivir errichtet. Die Weltausstellung selbst hat hervorragende Bauwerke hinterlassen. Hervorzuheben sind dabei der Pabellón de la Navegación (Seefahrtpavillon) von Vázquez Consuegra, der spanische Pavillon (Pabellón de España) von Cano Lasso sowie der Finnland-Pavillon (Pabellón de Finlandia) von Sanaksenaho. Das Gebäude des Priesterseminars der Diözese, ein Werk von José Antonio Carbajal aus dem Jahre 1997, gilt als das Schmuckstück der Architektur Sevillas im 20. Jahrhundert. Im Jahre 2009 wurde das Centro Tecnológico Palmas Altas, ein Werk des Pritzker-Preisträgers Richard Rogers, eingeweiht. |